Varietät Großspitz
Der Deutsche Großspitz ist heute die eindeutig seltenste Varietät der Deutschen Spitze.
Seit dem Mittelalter war und ist der Großspitz aus dem täglichen Leben auf den Bauernhöfen nicht wegzudenken. Sein natürliches Misstrauen Fremden gegenüber, qualifizierte ihn zum idealen Wächter. Dazu gesellte sich seine Eigenart, nicht zum Wildern zu neigen. Da er sich darüber hinaus auch nicht zur Jagd abrichten ließ, duldeten die Jagdherrn diese Hunde bei ihren Bauern nicht nur, sondern förderten deren Verbreitung sogar. Außerdem bewährte er sich als so genannter Hütespitz. Mit Ratten und Mäusen kannte er kein Pardon. So machte er sich auf den Höfen durch seine unterschiedlichen Talente schnell unentbehrlich. Obwohl der Großspitz dank seiner Reviertreue und Wachsamkeit ein idealer Haus- und Hofhund für die vielen Menschen wäre, die ein Leben abseits der Stadt suchen, ist er äußerst selten und wenig verbreitet. Dabei ist er intelligent, gelehrig, geflügelfromm, geduldig mit Kindern, robust und witterungsunempfindlich.
Auch heute noch gilt der Südwesten Deutschlands als die Heimat des schwarzen Großspitzes.
Bekannt ist er dort auch unter dem Namen „Weinbergspitz“, oder sollte man besser sagen, war er unter dem Namen „Weinbergspitz“ bekannt.
Die wenigen heute noch dort lebenden schwarzen Großspitze sind wohl kaum als Population zu bezeichnen.
Im gesamten norddeutschen Raum und darüber hinaus bis Polen und ins Baltikum hatte sich der weiße Großspitz sein Zuhause geschaffen.
Er war in der Vergangenheit auch nicht der typische Wachhund auf den Höfen, sondern eher ein Statussymbol beim Großbürgertum und Adel.
Doch auch ihm erging es nicht besser, als seinen schwarzen Brüdern und Schwestern. Auch von seinem Farbschlag sind nur noch Einzelexemplare bei Liebhabern zu finden.
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Der Deutsche Großspitz ist mit 42 bis 50 cm Widerristhöhe nur unwesentlich kleiner als der Wolfsspitz. Es gibt ihn ausschließlich in den Farben schwarz, braun und weiß, wobei die braune Variante bis vor kurzem bereits als ausgestorben galt. |
![]() Einige Züchter und die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen) hatten diese Situation erkannt und Groß- sowie Mittelspitze 2003 auf die Rote Liste der am stärksten vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt. Die Einstufung erfolgte für den Großspitz in „extrem gefährdet“, der höchsten Kategorie. |
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Das Zuchtgeschehen war und ist daraufhin etwas intensiviert worden. Die Zuchtlinien sind aber nach wie vor extrem eng, so dass von einer Entwarnung keine Rede sein kann. Hier muss nach wie vor die extreme Gefährdung der Varietät gesehen werden. |
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Es hat auch Versuchszuchten mit der Verpaarung von schwarzen Großspitzen mit weißen Großspitzen in verschiedenen europäischen Ländern gegeben. (Deutschland, Österreich und der Schweiz) Die Nachfahren daraus werden aber mit strengsten Auflagen für die Weiterzucht belegt, die kaum zu erfüllen sind. Ob sich hieraus eine Lösung für die Großspitze ergibt, ist noch völlig offen und muss die Zukunft zeigen. |
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Schließlich hat es im Jahr 2008 eine erste Verpaarung zwischen einer braunen Mittelspitzhündin und einem schwarzen Großspitzrüden in Deutschland gegeben. Daraus entstanden erstmals wieder braune Großspitze - eine Varietät, die schon als ausgestorben galt. |
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Großspitze sind eine prächtige Erscheinung. Doch sie sind nicht nur schön, sondern auch sportlich. Dies trainieren sie schon im Welpenalter, im Spiel mit ihren Geschwistern. |
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Wenn nach einem schönen Spaziergang ein Großspitz so nach Hause kommt, hält sich der Aufwand in Grenzen, ihn wieder sauber zu bekommen. Meist reicht schon trocknen und bürsten aus. Der Rest fällt ganz von selbst aus dem selbstreinigendem Fell. Auch im Winter, selbst im tiefen Schnee, fühlen sie sich in der freien Natur wohl. |
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