Die Ausbildung der Wolfspitzhündin “Kimi” zum Behindertenbegleithund war kein typischer Weg dahin und auch galt der Wolfspitz bisher grundsätzlich nicht als typische geeignete Rasse für den gewünschten Einsatz bereich als Servicehund. Ich muss ja ehrlich sagen, ich war als erfahrener Servicehundetrainer etwas schockiert über die eigenhändige Auswahl und Anschaffung eines Wolfspitzes von Diana Groß. Gerade weil wir vorher in mehreren intensiven Vorgesprächen die benötigten rassespezifischen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen an den gewünschten Behindertenbegleithund zusammen festgelegt haben. Und das war nicht unbedingt ein Wolfspitz! Nun ja, aber nun war ja Kimi da! Familie Groß traute sich die eigenständige Aufzucht und Erziehung eines Hundes ab Welpenalter zu. So das Kimi erst mit ca. 6 Monaten in die stationäre Ausbildung in meine Hundeschule für Servicehunde kam. Grundsätzlich bilde ich nur 2-3 Servicehunde im Jahr aus, um den Ausbildungshunden eine optimale Integration in meinen Alltag und teilweise in meine Tätigkeit als Ergotherapeutin zu ermöglichen. Auch so geschah es mit Kimi! Kimi zeigte sich anfangs regelrecht “respektlos” gegenüber anderen Menschen und Tieren, sie konnte sich auf wesentliche Dinge gar nicht konzentrieren und sie lies sich über Futter oder soziales Lob auch nicht motivieren! Ich benutzte bei ihrer Ausbildung eine Kombination von Clicker- und / oder Futterbeutelarbeit. Sie merkte bald, dass es sich lohnt kooperativ mitzuarbeiten und nutzte ihre intelligente Eigenwilligkeit aus, um den gewünschten Lösungsweg selbständig zu finden. Als erstes standen klassische Grundsignale wie z.B. Herankommen, Ablegen, Hinsetzen, Leinenführigkeit, zuverlässiges Abrufen, Distanzkontrolle usw. auf dem Stundenplan. Zudem musste u.a. eine gute Beißhemmung, sozial angepasstes Spielen mit Menschen, der konfliktfreie Umgang mit Artgenossen, das Alleinebleiben, entspanntes Autofahren geübt und gefestigt werden. Sie erlernte ein sehr freudiges Apportieren, was wiederum für das Erlernen der benötigten Serviceleistungen von der behinderten Besitzerin Diana Groß eine Grundvoraussetzung war. Gleichzeitig dient das Suchen und Apportieren von Futterbeutel, Spielzeug usw. als Ersatzjagd der geistigen und körperlichen Auslastung von Kimi im Alltag, welches auch durch beeinträchtige Menschen gut im Leben für das Wohlbefinden des Hundes umgesetzt werden kann. Kimi´s Lieblingsserviceübungen sind das Heranbringen eines Telefons und der Medikamentenbox auf Signal oder selbständig in einer Notsituation von Diana Groß. Außerdem lernte Kimi die Leinenführigkeit und Freifolge am Rollstuhl, sowie die Kontaktaufnahme im Rollstuhl beim Anleinen und das Anreichen heruntergefallener Gegenstände. Nachdem Kimi “positives Lernen” gelernt hatte, war es eine große Freude zu zusehen, wie dieser sehr intelligente und eigenständige Hund regelrecht nach neuen Aufgaben sucht! Langweilig wird es im Leben mit Kimi bestimmt nicht werden! Gleichzeitig wurde in regelmäßigen Abständen die Familie Groß in den Erziehungsprozess von Kimi eingebun den. Familie Groß musste sich viele theoretische und praktische Kenntnisse über das Lern-, Kommunikations-, Stress- und Spielverhalten eines Hundes aneignen. Nach Beendigung der stationären Ausbildung bei mir fand eine intensive Einarbeitung von Kimi und der Familie Groß (unter Einbeziehung aller Familienangehörigen) direkt am Wohnort statt. Den Abschluss der kompletten Ausbildung zum Behindertenbegleithund bildete die theoretische und praktische Prüfung des Mensch-Hund-Teams Diana Groß und Kimi durch eine unabhängige fachkundige Prüferin (ohne Anwesenheit meiner Person als Trainerin) im Alltag von Diana Groß. Beide haben diese Prüfung mit Bravour bestanden, was mich als Ausbilderin natürlich auch sehr stolz macht! Weitere Infos unter: www.hundeschule-sirius.de , Inh. Jana Kämpfer, Telefon: 06595-900 98 88 © Jana Kämpfer
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