Die RasseWas Spitze könnenArtikelWas Spitze könnenDino der Filmspitz

 

Dino  -  mein Filmspitz

Ein Drehtag zur Fernsehsendung
„Der Pralinenmörder von Worms“

© Text:    Silke Muder
© Fotos:  Ave/Haaß (1), Muder (6)

 

 

 

 

In einem Spitzforum las ich, dass eine Frankfurter Filmfirma einen weißen Spitz suchte, der sich „tot“ stellen könne.


Ohne großartig zu überlegen beschrieb ich, das meine beiden Spitze Dino und Wauki dies für ein  Spitztreffen ein Jahr zuvor eingeübt hätten: „Schlafen legen“ zu Heinz Rühmanns „Lalelu“ und Zudecken mit einem Handtuch.

Also hätte ich quasi das Double dabei, weil ich vor hatte, Wauki zu nehmen für den Dreh, da sie sich ordentlicher und zuverlässiger schlafen legte…

Es ging dann alles sehr schnell, natürlich hatte sich kein anderer Spitzhalter gemeldet. Zum einen gibt es weiße Mittelspitze ja sehr selten und dann auch noch auf „Schlaf“ dressiert!

Ich legte dann noch Zusatzübungsstunden bei einer Filmtiertrainerin ein, die ich kannte.

Die gab mir Tipps und so fuhren wir am 18.7.2009 nach Frankfurt Hoechst in ein Wohnviertel - dort wurde gedreht.
 

Dino van het Sneeuwvlokje

Mittelspitz Dino van ´t Sneeuwvlokje


Mittelspitz weiß
ZuchtbuchNr.: L.O.S.H 094059
geb.
Vater:
Santy Vyzel
Mutter:
Xsandra van het Sneeuwvlokje

Besitzer:
Silke Muder
www.sauerlandspitze.de 

 

 
 

Als ich sah, wie beengt es in der Wohnung war, modelte ich die Spitzbesetzung um, nun setzte ich alles auf Dino, denn Wauki war doch leicht zu beeindrucken von Enge, Lärm und Unbekanntem, da sie als Junghund nicht viel kennen lernte.

Dino schloss über Leckerchen draußen auf der Wiese mit der schon schön zurechtgemachten jungen Schauspielerin Freundschaft, er mochte ihre Art und sie war begeistert vom freundlichen und Männchen machenden Dino.

Und dann wurde es ernst und ich dachte:“ Mensch, warum hast du so laut hier geschrieen? Was ist, wenn Dino seine Sache nicht gut macht oder nur Faxen macht?“

Mir wurde kurz schlecht, und dann bekamen wir auch schon die ersten Anweisungen.

Ich quetschte mich in der super kleinen Küche zu den Anderen (Regisseurin usw.) und sah, wie Dino mit der Dame den Raum betrat. Natürlich sah er mich und rannte gleich aus dem Bild zu mir und begrüßte mich freudig!

 

Mittelspitz Dino van ´t Sneeuwvlokje02

 

Ich schubste ihn wieder ins „Bild“. Er war ja auch in dem Moment nicht wichtig.

Dann wurde ihm eine Praline angeboten, weil die der Schauspielerin nicht schmeckte, „Flocki, willst du auch etwas haben?“

Und mein kleiner verfressener Dino setzte sich wie ein Zirkusspitz auf seinen Po und wedelte mit beiden Vorderpfötchen in die Luft!!

Hach!! Geklappt! Mir fiel ein Stein vom Herzen.

Sie warf die halbe Praline auf den Boden und Dino … schob sie skeptisch durch den Raum!

Oh wie blöd, dachte ich und in dem Moment fraß er sie mit langen Zähnen auf!

 
 

Nach der Szene waren die Kameramänner voll des Lobes über ihn, das alles sofort geklappt hatte und überhaupt hatten sie ein Herz für Spitze.

Danach wurde nur die Szene gedreht, in der Dino „vergiftet“ vor dem Küchenstuhl lag.

DAS war mein großer Moment, meine Stimme wurde kratzig.

Ich gab ihm per Handzeichen das Kommando und dann das strenge „Bleib“ und „Köpfchen“, das letzter besagt, das er als toter Hund auch den Kopf ganz auf die Seite legt, das machte er manchmal nicht.

 

Beide Kameramänner waren hinter dem Küchenschrank gekrochen und filmten nun von ganz oben über den Schrank hinweg  auf Dino herab, ich war echt erstaunt, das er sich davon nicht beeindrucken ließ, sah das doch sehr bedrohlich aus und nah war es sowieso.

Aber, der kleine Mann lag dort mausetot und nachdem ich ihn anguckte und anguckte … und selbst die Augen immer wieder zumachte, machte er es nach!

Perfekt! So sah er nun wirklich vergiftet aus….

Danach wurde noch weitergedreht ohne uns und überhaupt war es total witzig, als wir beide in der Küche waren, saß mein Mann mit Wauki nebenan.

Als einmal die Türe geöffnet wurde von der Schauspielerin und diese laut schreiend um Hilfe rufen musste, sauste Wauki los und wollte gucken, was denn passiert sei, es war halt sehr authentisch.

 

Dagny vom Schloss Eibiswald

Mittelspitz Dagny vom Schloss Eibiswald


Mittelspitz weiß
ZuchtbuchNr.: SP 2156/REG
geb.
Vater:
Lasso
Mutter:
Bruni vom Hamodergut

Besitzer:
Silke Muder
www.sauerlandspitze.de 

 

 
 

Wir haben uns abends gekringelt vor Lachen, als mein Mann mir das erzählte.

Tja und dann kam die letzte Szene für uns. Davon hatte ich auch erst eine Woche vorher erfahren. Dino musste sich in einer richtigen Pathologie in einem Krankenhaus auf diesen Metalltischen „tot“ stellen, oh Schreck.

 
 

Raumübersicht

 
 

Raum02

 
 

Da hatte ich eine Woche Zeit zum Proben und ich hatte dies auf unserem Wohnzimmertisch geübt. Das war sehr schwer für beide Spitze , zu kapieren, dass sie nun plötzlich auf DIESEN Tisch sollten, wo der doch sonst natürlich tabu für Hundepfoten war…

Es gab extra eine Sondergenehmigung für die beiden Spitze, die ja sonst in einem Krankenhaus nichts zu suchen haben.

Wir sind dort alle mit gemischten Gefühlen hineingegangen, alle Schauspieler, alle für den Film entsprechend angezogen und geschminkt, das ist schwer in Worte zu fassen, die Atmosphäre dort.

 
 

Die vergiftete Schauspielerin musste sich auf einen Seziertisch hinlegen, Dino legte ich einen Tisch daneben ins „Tot“.

Er machte das auch, und diesmal dauert es einige Minuten, bis alles im Kasten war, wirklich bestimmt 10 Minuten und Dino lag und lag.

 

Nur hatte dieser aufregende Tag auch bei Herrn Spitz seine Spuren hinterlassen. Er war nun doch etwas aufgeregt, was man an seiner Atmung sah … er atmete sehr auffällig und das war sehr schwer für den Kameramann zu bewerkstelligen, die Atmung wegzukaschieren.

Dann war der Tag zu Ende und wir reisten heim.

Sehr schön, aber auch anstrengend, so das wir alle, samt Spitze wie „tot“ in die Betten fielen!

 

Raum01

 
 

Diesen Tag werde ich wohl nie in meinem Leben vergessen, es war einfach eine andere Welt, mit netten Leuten, einem Team, in dem jeder  wusste, was er zu tun hatte, jeder Handgriff saß.

Wir bedanken uns noch mal herzlich bei der Frankfurter Filmfirma „Screen-Art“ für die unvoreingenommene Art, mit unseren Hunden umzugehen und für den unvergesslichen Tag!

Der Film wurde vom SWR in der Sendereihe „die schwarzweißen Jahre“ im Januar 2010 erstmals ausgestrahlt. Auf den Internetseiten des SWR kann der Film in der Mediathek angesehen werden.

 

 

 

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